Zeitungsbericht

Die mitreisende Irène Brunner hat einen ausführlichen Bericht erstattet und in der BOTSCHAFT, RUNDSCHAU und im PFARRBLATT veröffentlich. Wir danken dir Irène für diesen hervorragenden Zeitungsbericht:

Grünröcke erkunden den Vatikan und Sehenswürdigkeiten

 

Auf Einladung eines Urlengnauers reisten eine Gruppe Jäger nach Rom, um Wissenswertes rund um den Vatikan und die wunderschöne Stadt zu erfahren.

 

 

Lengnau (bi)

Im letzten Winter folgte Major William Kloter von der päpstlichen Schweizergarde Rom und gebürtiger Lengnauer einer Einladung zur Treibjagd in Lengnau Ost. Als Bündner Jäger war ihm die Gesellschaftsjagd nicht bekannt, er liess sich aber sehr gerne in dieses Weidwerk einführen. Der Jagdtag im Aargau hat ihm sehr gut gefallen, umsomehr als er noch einen Fuchs erlegen konnte. In heiterer Stimmung rund ums Feuer lud er die Lengnauer Jäger nach Rom in den Vatikan ein. Diese Einladung haben die Surbtaler natürlich gerne angenommen. Claudio Keller, der regelmässig im Vatikan weilt und die Schweizergardisten ab und zu bekocht, stellte den Kontakt her. So reisten Ende April 37 Teilnehmer der Lengnauer Jäger und Treiber sowie der Jagdhornbläser nach Rom. Man konnte sich breit machen im Fünfzigplätzercar und das war gut so, denn es war eine lange Reise. Doch die Fahrt ging zügig voran und morgens um 8.00 Uhr, als viele Römer noch im Schlaf lagen, erreichten die Aargauer die Pforten zur ewigen Stadt.

 

Viele Wege führen auch in Roms Innenstadt

Bis allerdings das Hotel erreicht war, kurvte der Chauffeur noch durch manches Gässchen und um ellenlange, parkierte Autoschlangen. Das Hotel Hermitage, auf einem kleinen Hügel und ausserhalb der Stadt gelegen war endlich erreicht und irgendwann hatten alle ihr Zimmer bezogen, die einen früher, die anderen später. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln machten sich die Rüebliländer dann auf, um die Alstadt Roms zu besuchen. Die Tücken des Objekts „U-Bahn“ wurden nach einigen Umwegen auch überwunden. Und, viele Wege führen auch in Rom zum Ziel. Erste Station der Stadtbesichtigung war dann ein Wahrzeichen Roms, das imposante Kolosseum, durch die Via Sacra gelangte man zu den Ruinen des Forum Romanum, das früher als Marktzentrum galt. Unübersehbar war das grandiose Denkmal des Vittorio Emanuele II, das sich weissleuchtend auf der Stirnseite der Piazza Venezia zeigte. Imposant erhob sich die Engelsburg – heute ein Museum – vor den Augen und schliesslich bahnte man sich noch einen Weg durch die vielen Menschen, die sich um den Trevi-Brunnen versammelten. Noch vieles gab es zu entdecken, doch etwas ausruhen und den Durst und Hunger stillen, tat dann doch gut. Dass die Uhren in Rom anders ticken merkte die Gruppe auf dem Heimweg. Da stand man gut und gerne über eine halbe Stunde an einer Bushaltestelle, um ins Hotel zu kommen.

 

Besuch der vatikanischen Gärten und Ständchen im Ehrenhof der Schweizergarde

Der zweite Tag galt dem Besuch des Vatikans. William Kloter empfing die Aagauer-Gruppe und führte sie sozusagen durch eine Hintertüre in die grüne Oase des riesigen Gartens. Still, fast feierlich wirkte alles hinter den hohen Mauern der Vatikanstadt. Die über 20 ha grosse Anlage bot eine Vielfalt an architektonischen wie botanischen Feinheiten. Kunstvoll gestaltete Brunnen und wunderschön angelegte Blumen- und Beetanlagen wechselten sich ab mit altem, prächtigen Baumbestand. Kein Wunder, dass sich hier auch grüne, krächzende Papageien wohl fühlen. Lustige Begebenheiten von Päpsten wusste Kloter zu erzählen und nach der wohltuenden Ruhe im Garten des Vatikans kehrte die Gruppe in das rege Treiben der Grossstadt zurück. Am Abend stand ein besonderes Highlight auf dem Programm: Die Jagdhornbläser gaben im Ehrenhof der Schweizergarde ein Ständchen. Major Kloter freute sich sichtlich und wer weiss, vielleicht berührte auch Papst Benedikt das sehr schöne Spiel der Jäger, seine Gemächer lagen nur gerade zwei Stockwerke über dem Hof. Dem Hüter des Papstes wurde ein von Gemeindeammann Kurt Schmid signiertes Buch von Lengnau überreicht, ihm wurde dokumentiert, dass seine Wurzeln auf dem Gemeindegebiet Steig liegen und natürlich wurde er auch zur Jagd in den Kanton Aargau eingeladen. Schweizergardisten schenkten einen Apéritif aus und anschliessend ging es in die Stadt zum Nachtessen. Das Abenteuer „kommt der Bus oder kommt er nicht “ hatte man schon erlebt. Deshalb zogen es die Rüebliländer vor, den erstbesten Taxi zu rufen, um irgendwann wieder nach Hause zu kommen.

 

Der Besuch der Basilika: ein einmaliges Erlebnis

Erneut wurden die Surbtaler Jäger mit Gefolge vom sympathischen William Kloter empfangen. Er führte die Gruppe – wieder durch eine Hintertüre und vorbei an immensen Menschenschlangen – ins Innere des Peterdoms, in die Basilika. Es würde den Rahmen sprengen, all die fantastischen Sehens-würdigkeiten zu beschreiben, doch man kommt nicht umhin, einige zu erwähnen. Die weltberühmte, von Michelangelo geschaffene Pietà, der prunkvolle, bronzene Baldachin, Berninis erste Arbeit in der Basilika oder die grossartige Cathedra vom gleichen Künstler. Das Grab des heiligen Petrus beeindruckten ebenso wie die unzähligen, prachtvollen Bilder in Mosaik. Unter der schwindelnden Höhe der Kuppel wusste William Kloter noch unglaublich viel zu erzählen.

 

Die Jägerherzen schlugen höher

Einmalig war sicher der Besuch der Räume, wo alte Gewehre, Helebarden, Degen, Rüstzeug aus Stahl und Helme der Schweizergarde deponiert waren. In einem anderen Raum hingen fein säuberlich mit Namen versehen die Paradeuniformen der Gardisten und Galauniformen des Kommandanten. Die eleganten Schuhe konnte man ebenso bestaunen, wie auch der bunte Straussenfederschmuck. „ Dieser ist nur bei schönem Wetter zu tragen. An einem Anlass wurde der gefärbte Federschmuck total verregnet. Dass den Gardisten eine blaue Sauce das Gesicht hinunterrann, war weiter nicht schlimm. Die blauen Flecken auf der Uniform hingegen verursachten einen grossen Schaden“ erzählte Major Kloter. Für die Aargauergruppe war dies sicher ein Privileg, diese Räume zu besichtigen. Anschliessend wurde in einem typischen Römerrestaurant gespiesen: Eine riesige Palette „Antipasti“ und dann Pasta in allen Variationen.

 

Aufstieg zur Peterskuppel für die einen, Sightseeing-Tour für die anderen

Während es sich die einen nicht nehmen liessen, die 320 Stufen bis zur Dachterrasse der Peterskuppel zu überwinden, um den einmaligen Panoramablick über die ewige Stadt zu geniessen, beliessen es die anderen mit einer Stadtrundfahrt auf dem offenen Doppelstöcker. Nochmals wurde einem vor Auge geführt, was für eine wundervolle Stadt Rom ist. Nach ein paar Stunden Schlaf hiess es Abschied nehmen von Rom. Alle Koffer und sämtliche Souvenirs wurden im Car verstaut, und um 4.00 Uhr ging die Fahrt los Richtung Norden. Nochmals zogen weite Teile Italiens – die Toscana, Bologna und Mailand – an den Romfahrern vorbei. Nach einem schweizerischen Mittagessen in Bellinzona und dem Chauffeurwechsel, ging die Fahrt weiter durch den Gotthard und schliesslich ins heimatliche Surbtal.

 

Zurück bleiben unvergessliche Erinnerungen an eine aussergewöhnliche Romreise. Den Organisatoren sei ein herzliches Dankeschön ausgesprochen.

 

Reisebericht Botschaft vom 5. Mai 2012
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